Ersetzt die Maschine den Menschen? Willkommen in der Realität!

Halb Maschine, halb Mensch

01.07.2015 Weber | Allgemein, Social Trend

Der Roboter wird durch den Menschen ersetzen. Drohnen, Software und neue Technologien sollen zukünftig unsere Jobs machen. 

Das Thema wird immer wieder diskutiert. Doch ist es nur Panikmache oder Realität? 

Dieser Artikel führt wichtige Fakten vor Augen und zeigt, wie man sich nicht durch die Maschine ersetzbar macht. Willkommen in der Realität!

Was macht der Mensch eigentlich?  

Ein Mensch lebt durchschnittlich 80 Jahre lang. Das sind 960 Monate. Keinesfalls ist es so, dass der Mensch sein ganzes Leben nur arbeitet, auch wenn viele Strömungen dies immer wieder behaupten. Nur 96 Monate unseres Lebens arbeiten wir. Das sind grade mal 10%. Dafür haben wir uns 22 Monate lang gebildet und vorbereit – grade mal 2% unseres Lebens. 

Den Großteil unseres Daseins verbringen wir mit Schlafen (292 Monate), Fernsehen (144 Monate) und Unterhaltungen (144 Monate), also an sich sehr unproduktiv. 

Die Werte stammen aus einer Umfrage des PM Magazins im Januar 2014. Das folgende Diagramm und die folgende Tabelle zeigen noch mal alle Details zusammengefasst auf: 

Diagramm

Monate Tätigkeit 
292Schlafen
144Fernsehen
144Unterhaltung
96Arbeiten
60Essen
30Autofahren
26Kochen
22Bildung
21Sport
16Putzen
12Kino, Theater, Konzerte
9Waschen und Bügeln
9Zeit mit Kindern 
6Toilette
4Spielen am Computer 
3Vereinssitzung
3Kneipen 
3Arzt
0,5Beten
59,5Sonstiges

Und was kostet ein Mensch? 

Ein Mensch mit abgeschlossener Ausbildung verdient im Leben knapp 1,3 Millionen Euro, ein Akademiker sogar bis zu 2,3 Millionen Euro – so eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). 

Wenn wir nun die rein produktiven Kosten für die 96 Stunden Arbeitskraft rechnen, sind wir bei 96 Monaten effektiver Arbeit im gesamten Leben des Menschen, bei monatlichen Kosten von knapp 13.500 bis 24.000 Euro. 

Natürlich ist diese Darstellung extrem, allerdings vergleichen wir den Menschen mit der Maschine und brauchen somit eine gleiche Basis. 

Wie sieht das jetzt bei Maschinen aus? 

Eine Maschine kostet in der Anschaffung pauschal 500.000 EUR. Für diesen Preis erhält man bereits einen Industrieroboter. Für einen geringeren Preis von 150.000 EUR kann man ein selbstfahrendes Auto erwerben. Wenn wir den modernen Maschinen eine Abnutzungszeit von 5 Jahren geben, arbeiten die Maschinen rund 60 Monate lang effektiv. Je nachdem wie hoch der Anschaffungspreis der Maschine war, kostet sie im Monat zwischen 2.500 und 8.350 EUR. Hierbei wäre jetzt natürlich noch zu berücksichtigen, ob die Arbeitsleistung von Maschine und Mensch gleichwertig sind, oder ob die Maschine zum Beispiel schneller und mit höherem Durchsatz arbeiten kann. Einen Kostenvorteil, hat der Einsatz des Menschen also schon mal nicht. In anderen Ländern ist dies ja bereits zum Teil schon erprobt und im Einsatz. 

Übertrumpfen die Maschinen die Menschen? 

Autos können mittlerweile selbst fahren. Googles fahrerlose Autos verursachen weniger Unfälle als Menschen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis diese das jetzige Carsharing abgelöst haben oder auch Taxis oder Busse ohne Fahrer auskommen. Spätestens seit den neusten Aktivitäten der GDL können die meisten auch die Einführung der selbstfahrenden Züge kaum erwarten. Diese kommen mit Sicherheit noch schneller als erwartet, denn ein Computer, der sich im Straßenverkehr mit vielen Gefahren und Eventualitäten auseinandersetzen muss, kann im Vergleich mühelos bei einem Zug Gas geben und Bremsen. 

In vielen Bereichen lässt sich der Menschen durch Maschinen ersetzen und dabei wird sogar die Leistung verbessert. 

Die Post per Drohne, der Einkauf per Tablett am Kühlschrank mit automatischer Lieferung, Müllabholung vom Roboter direkt in der Wohnung. Ein kleiner Hauch von Zukunft? 

Self-Service-Kassen im Supermarkt gibt es schon heute, Onlinebanking hat den Schalter längst abgelöst, eine Stadtführung macht man heute mit Kopfhörer und Smartphone, das neue Buch per Kindle kommt direkt als Download, der selbstständige Staubsauger putzt bereits in der Wohnung. Gegenwart und Zukunft sind nicht weit auseinander. 

Schon 2013 berichtete die Welt in einem Artikel, dass Roboter die Profiteure des Mindestlohns sind. Doch Lohnkosten sind nur ein Faktor. Roboter arbeiten fehlerlos und wenn es sein muss, rund um die Uhr. Sie streiken nicht, wollen nicht mehr Strom und führen die ihnen aufgetragenen Tätigkeiten auf, so lange, bis sie ausgedient haben – ohne eine kostenintensive und zeitaufwendige Ausbildung davor und ohne ein Leben in Rente danach. 

Steven Hawking, einer der intelligentesten Menschen dieser Erde, warnt vor künstlicher Intelligenz. “Hawking selber sagt, dass die primitiven Formen von künstlicher Intelligenz, die bisher entwickelt wurden, sehr nützlich sind. Er fürchte jedoch die Konsequenzen einer Entwicklung, die dem Menschen gleichkommt oder diesen sogar überrunde” heißt es im Artikel des Handelsblatt über sein Interview mit Financial Times

Übernehmen Roboter unsere Jobs? 

Sachbearbeiter, Rezeptionisten, Anwaltsgehilfen, Verkäufer im Einzelhandel, Taxifahrer und Chauffeure beschreibt der Focus in einem Bericht vom Dezember 2014 als besonders gefährdet. Winfuture geht davon aus, dass bis 2025 ein Drittel aller Jobs durch Roboter und Software ersetzt werden. Diese Prognose halten wir für noch sehr vorsichtig und zurückhaltend. Bestseller-Autor Nicholas Carr schreibt in der Wirtschaftswoche: “Maschinen ersetzen weit mehr als simple Fließbandarbeiten”. Wo man auch hinschaut, besteht Einigkeit: Roboter übernehmen Routinejobs. Über die Geschwindigkeit wird derzeit noch spekuliert, wobei uns die Technik in der Vergangenheit eigentlich immer schneller eingeholt hat als erwartet. 

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Arbeiten, die routinemäßig ausgeführt werden, von Maschinen übernommen werden, da reproduzierbare Abläufe und Schemata einfach programmierbar sind. 

Branchen wie Ärzte oder Kinderpfleger werden sich besser behaupten können als der Lagerist oder Kurierfahrer. Banken werden immer einen Vorstand haben, aber weniger Mitarbeiter an den Schaltern. Wie lange wir wirklich noch Fluglotsen brauchen oder ob Security und Polizei auch irgendwann von “Robocops” ersetzt oder ergänzt werden, ist unklar und darüber kann man spekulieren. Klar ist jedoch, dass eine Garantie auf den maschienenfreien Job nicht mehr gibt.  

Der entscheidende Unterschied

Wir Menschen haben jedoch großes Potenzial, das Maschinen nie haben werden: Zusammenhänge verstehen und dabei neue Erkenntnisse einfließen lassen, Kreativität, Individualität und Menschlichkeit. 

Wichtig ist, dass wir die Situation erkennen. Wenn wir nur die Hälfte unserer Zeit vor dem Fernseher für Weiterbildung nutzen, dann haben wir die Zeit für unser höchstes Gut, das unseren Vorsprung zu Maschinen ausmacht, gleich mehr als vervierfacht. 

Wenn wir unsere Autofahrten zum Beispiel um nur ein Drittel optimieren oder zum Beispiel auch im Homeoffice arbeiten können, reicht das schon um 10% mehr Arbeitsleistung ohne weitere Einbußen zu erbringen. 

Machen wir uns nichts vor: Jeder der nicht bereit ist, sich zu entwickeln, Leistung zu bringen und oben mit dabei zu sein, wird ersetzt oder zumindest ersetzbar sein. Wer hingegen die Vorteile der menschlichen Eigenschaften nutzt, mit Fachwissen Zusammenhänge erkennt, Verantwortung und Koordination übernehmen kann, wird die Maschinen zu seinen Helfern und Freunden machen können. Man(n) hat es in der Hand und Frau auch. Abwarten und Tee trinken ist jedoch nicht die Strategie zum Erfolg. 

 Genauso wie Jobs durch Maschinen ersetzt werden, werden ganze Unternehmen und Branchen ersetzt. Genauso wie sich jeder Einzelne für sich weiterentwickeln muss, muss auch jedes Unternehmen mit der Zeit gehen. Denn der Mitbewerber kann morgen schon einen Schritt weiter sein. Und übermorgen vielleicht schon unüberholbar voraus. 

 

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